Solidarität mit den Opfern und Frieden für den Nahen Osten!

Die „AG jüdisch & christlich beim Deutschen Evangelischen Kirchentag“, der „Gesprächskreis ‚Juden und Christen‘ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ und der „Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ sind zutiefst erschüttert über den terroristischen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober, am Schabbat und am Festtag zum Ende des Laubhüttenfestes. Tausende Raketen wurden vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert. Hunderte Terroristen drangen in die Orte und Kibbuzim nahe der Grenze ein, verletzten, vergewaltigten und ermordeten ihre Bewohner auf brutalste Weise. Nach aktuellem Stand ist die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas auf mindestens 1300 gestiegen, die große Mehrheit der Todesopfer sind Zivilisten, darunter 260 junge Menschen, die an einem Musikfestival im Negev teilgenommen hatten. Mehr als 3000 weitere Menschen sind verletzt worden, mehr als 150 wurden gewaltsam entführt.

Dieses menschenverachtende Massaker ist durch nichts zu rechtfertigen. Frauen, Männer und Kinder aus dem Schlaf zu reißen, heimtückisch zu ermorden und zu verschleppen ist Terror, nach internationalem Recht sind das Kriegsverbrechen bis hin zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Unsere Gedanken sind bei den Opfern und bei all unseren Freunden und Freundinnen in Israel. Wir trauern mit denen, die einen lieben Menschen verloren haben. Wir wünschen allen Verletzten vollständige Genesung. Und wir bangen mit den Familien, Freundinnen und Freunden der Entführten. Es muss alles getan werden, sie so schnell wie möglich zu befreien!

Wir wissen, dass auch auf der palästinensischen Seite unschuldige Menschen in hohem Maße leiden, verletzt und getötet werden. Die Verantwortung für die aktuelle Eskalation der Gewalt liegt jedoch allein bei der Hamas. Allen, die wirklich Freiheit und Frieden für den Nahen Osten wollen, sagen wir: Beides wird es durch Terror nicht geben. Die Hamas, der Islamische Dschihad und die Hisbollah bringen nicht Befreiung und Gerechtigkeit für die Palästinenserinnen und Palästinenser, sondern nur noch mehr Gewalt und Blutvergießen.

Unsere volle Solidarität gilt in dieser Situation Israel und seiner Bevölkerung. Das Land hat jedes Recht auf seiner Seite, sich gegen den Terror zu verteidigen. Es ist die Verpflichtung Deutschlands, Israel bei der Wiederherstellung seiner Sicherheit zu unterstützen.

Was Israel jetzt braucht, ist echte internationale Solidarität. Wir fordern die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft auf, die Bemühungen um Frieden in der Region dringend ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Alle Verantwortlichen in den Kirchen und in der jüdischen Gemeinschaft rufen wir dazu auf, ihre Möglichkeiten zur Verständigung zu nutzen.

 

Aufruf zur Fürbitte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens

„Treuer Gott,

die Gewalt der Hamas gegenüber deinem Volk macht uns betroffen. Wir fühlen mit ihm. Auch Furcht ergreift uns angesichts dieses neuen Krieges in Israel und Palästina. Fragen bewegen uns: Was wird werden? Wie kann diese Gewalt enden? Was können wir tun?

Wir finden Geborgenheit und Rettung bei dir.

Schenke Frieden, insbesondere deinem Volk: in diesem Land der Verheißung und auf der ganzen Welt.

Hilf uns, mutig für unsere jüdischen Glaubensgeschwister die Stimme zu erheben und gegen jede Form von Diskriminierung im Alltag und von Antisemitismus aufzutreten.

Erwecke Menschen, die eindringlich und eindrücklich für Verständigung und Frieden unter den Religionen im Heiligen Land eintreten. Wehre einer Eskalation der Gewalt.

Wir wissen es; und dennoch rufen wir mit lauter Stimme zu dir: Steh deinem Volk bei!

Wir vertrauen darauf, was du einst gegenüber Mose versprochen hast: „Siehe, ich will einen Bund schließen: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie nicht geschaffen sind in allen Landen und unter allen Völkern, und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll des Herrn Werk sehen; denn wunderbar wird sein, was ich an dir tun werde.“ (2. Mose 34,10)