Vortrag: Das Leben und Wirken von Berend Lehmann, Hofjude Augusts des Starken

Datum/Zeit
Donnerstag, 14. Oktober 2021
18:30 - 20:00 Uhr

Veranstaltungsort
Festsaal Stadtmuseum, Landhausstraße Eingang, Wilsdruffer Str. 2, Dresden


Gefangener zwischen zwei Welten oder Vermittler?

Berend Lehmann, 1661 in Essen geboren, beschaffte als Hofjude die Finanzen für die politische Karriere des Kurfürsten August des Starken zum König von Polen und dessen künstlerisch-repräsentativen Ambitionen. So wurde Lehmann prägend für die Entwicklung Dresdens und Sachsens. Er stritt für eine Aufhebung der harsch eingeschränkten Aufenthaltsmöglichkeiten für Juden in Dresden und Sachsen. Vom Kurfürsten erhielt er einen Schutzbrief zum Erwarb eines Hauses in Dresden, wo von der Bevölkerung und Geistlichkeit beargwöhnt Gebetsversammlungen stattfanden.

Damit hat er Anteil an der Neubegründung einer jüdischen Gemeinde in Dresden, die nach dem Progrom 1349 mit Verbrennung der Dresdner Juden und deren späteren erneuten Ausweisung vollständig ausgelöscht worden war. Lehmann war eine der geachtetsten jüdischen Autoritäten seiner Zeit in Europa. Er unterhielt diplomatische Verbindungen zu wichtigen Fürstenhöfen und nach Osteuropa. Er starb bankrott 1730 in Halberstadt.

Die Referentin, Jutta Dick, Germanistin und Historikerin, war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Alten Synagoge Essen. Seit 1995 ist sie Direktorin der Stiftung Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt mit dem Berend Lehmann Museum für jüdische Geschichte und Kultur in Halberstadt, wo bis 1933 eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden beheimatet war. Sie ist Autorin einer Biographie über Berend Lehman als Mäzen der Halberstädter jüdischen Gemeinde und Mäzen des Drucks von Talmudausgaben.

Eintritt frei.

Die Vortrag ist eine Kooperation der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. mit dem Stadtmuseum Dresden.