„Es drohen neue antisemitische Ausfälle“ – Deutscher Koordinierungsrat fordert Absage der Roger-Waters-Konzerte!

Rockmusiker Roger Waters ist auf Europa-Tournee mit geplanten Konzerten in mehreren deutschen Großstädten. Der Deutsche Koordinierungsrat der christlich-jüdischen Gesellschaften (DKR) schließt sich den Protesten gegen die Waters-Konzerte an und fordert die Absage der geplanten Auftritte.

Rogers Waters ist berüchtigt für notorische antisemitische Ausfälle. So lässt er zuweilen einen großen Ballon in Gestalt eines Schweines aufsteigen, geziert von einem Davidstern. In der Show wird das „Schwein“ von Waters abgeschossen und von den Konzertteilnehmern auseinandergenommen. Dass diese Show insbesondere für Jüdinnen und Juden beleidigend, verletzend und schmerzhaft ist, will Rogers Waters nicht einsehen. Auch seine Kritik an Israel gerät antisemitisch: In einem Interview mit „Counterpunsh“ (2013) verglich der Rockmusiker Israel mit Nazi-Deutschland. Oder sie erliegt Verschwörungen: 2020 behauptete Waters, dass die US-amerikanische Polizei von der israelischen Armee darin trainiert werde, wie man Schwarze umbringt, eine Behauptung, die er kurz darauf zurücknehmen musste.

Der DKR begrüßt die Entscheidung der Stadt Frankfurt, das für den 28. Mai 2023 geplante Konzert in der Festhalle abzusagen. Waters will nun gegen diese Absage unter Berufung auf Kunstfreiheit gerichtlich vorgehen. Er selber aber bedrängt seit Jahren andere Künstler darin, ihre geplanten Konzerte in Israel abzusagen. In diesem Verständnis von Kunstfreiheit des Rockmusikers Roger Waters werden Israel und dortige Konzerte ausgeschlossen; für sich selbst aber fordert Waters einen Freifahrtschein für seine unerträglichen antisemitischen Ausfälle.

Der DKR schließt sich der Kritik der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in München (GCJZM) in Bezug auf die Entscheidung der Stadt München, das Konzert mit Waters nicht abzusagen, an. In der Erklärung der GCJZM und des Rates der Religionen München heißt es: „Es ist mehr als befremdlich und nicht nachvollziehbar, dass trotz zahlreicher Proteste, insbesondere der Israelitischen Kultusgemeinde München und der Liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom, diese Veranstaltung nicht abgesetzt wurde. Wir alle empfinden dies als zutiefst verletzend und schmerzhaft, ja als Schlag ins Gesicht“. (Quelle: www.juedische-allgemeine.de/politik/entscheidung-fuer-roger-waters-konzert-ist-schlag-ins-gesicht/)

Der DKR unterstützt die Forderung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Köln, das geplante Konzert in der Lanxess-Arena abzusagen! In der Erklärung wird darauf verwiesen, dass die Kölner Gesellschaft engagiert für Kunstfreiheit eintrete. Allerdings mache insbesondere die Show mit dem aufblasbaren Schwein deutlich, dass „die bekannte, bombastische Gestaltung von Waters‘ Bühnenshow ebenso wie seine aufpeitschenden, jeder kritischen Analyse entbehrenden Ansagen zu politischen Themen während der Show auf eine Überwältigung des Publikums“ abzielten. „Dies ist nicht nur für Menschen jüdischen Glaubens eine bewusst in Szene gesetzte menschenverachtende Beleidigung und purer Antisemitismus. Es hat mit Kunstfreiheit nichts zu tun, denn niemand ist eine solche öffentliche Zurschaustellung von Antisemitismus zuzumuten.“Wir fordern auch für die weiteren geplanten Konzerte in Deutschland umgehende Absagen von Seiten der Kommunen. Den neuen drohenden antisemitischen Ausfällen durch Roger Waters darf keine Bühne geboten werden!

Bad Nauheim, 6. April 2023