Liste der Denkzeichen

Geplante Denkzeichen

Altenzeller Str. 41
Ab 1940 eines der “Judenhäuser”, deren Bewohner im Laufe der Jahre 1942/43 deportiert wurden.

Ausgeführte Denkzeichen

Moritzstr. 1b
1885-1937 in der 1. Etage Fraternitasloge des Unabhängigen Ordens Bne Brith mit Schwesternbund. Betsaal für orthodoxe Gemeindegottesdienste

Ziegelstr. 12
Der Verein “Schomre Hadas” richtete im Hinterhaus eine Mikwe (Ritualbad) ein, die 1938 zerstört wurde. (früher Ziegelstraße 54)

Bautzner Str. 20
Eines der letzten “Judenhäuser”. Das Haus beherbergte nach 1945 den ersten Betsaal und war Sitz der Jüdischen Gemeinde.

Schießgasse/Polizeipräsidium
Polizeipräsidium und Haftanstalt, die zwischen 1933 und 1945 von der Polizei und der Gestapo gemeinsam genutzt wurde.
Erinnerung an Horst Weigmann, der beim Versuch seine Mutter vor der Deportation zu retten, umkam.

Radeburger Straße
„Judenlager Hellerberg“
Nov. 1942 durch Gestapo, NSDAP und Goehlewerk eingerichtet. Am 2./3. März 1943 wurden die Insassen nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 1943 – 1945 Entbindungslager für Zwangsarbeiterinnen.

Borsbergstr. 14
Wohnung und Praxis von Dr. Willy Katz, dem einzigen zwischen 1938 und 1945 zugelassenen jüdischen Arzt in Dresden.

Bayrische Str. 16, früher Bismarckstr. 16/18
Dresdner Leitstelle der Gestapo, von der die staatspolizeilichen Maßnahmen gegen die jüdischen Bürger Dresdens gesteuert wurden.

Sporergasse 2
Haus des jüdisch-orthodoxen Vereins “Tomche Nizrochim” mit Betsaal und koscherer Fleischerei, 1940 bis 1945 eines der “Judenhäuser“

Karpatenstr. 20
Seit 1909 jüdisches Kinderferienheim, nach 1933 Ferienheim für Familien, 1938 zugunsten des Landes Sachsen enteignet.

Am Kirschberg 19
Haus von Ehepaar Klemperer: 1932 Grundstück erworben, 1934 fertiggestellt, von 1940-45 mussten Klemperers in „Judenhäusern“ wohnen.

Fröbelstraße 1
1938 Zweigstelle der privaten Jüdischen Schule, nach Ausschluss der jüdischen Schüler und Schülerinnen aus allen anderen Schulen.

Heidestr. 4 / Großenhainer Straße
Goehle-Werk der Zeiss-Ikon AG, ab 1938 für die Rüstungsproduktion errichtet.

Großer Garten/ Bürgerwiese / Brühlsche Terrasse
Vom 12.08.1940 an war es Juden verboten, den Großen Garten und andere Parks zu betreten. Kunstobjekt Künstlerische Arbeiten von Marion Kahnemann: „Hinsehen“ – Gläserne Bänke

Oschatzer Str. 15
Vom Ehepaar Fanger erbautes und bis 1938 betriebenes Kaufhaus. Frau Fanger wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert.

 

Weitere Erinnerungsorte – Gedenktafeln und Gedenksteine

1 Stele am Hasenberg

Sie erinnert an die alte Synagoge, 1840 erbaut und eingeweiht. Sie wurde am 9./10. November 1938 in Brand gesteckt und anschließend abgerissen.

2 Erinnerungsort Neuer Jüdischer Friedhof Fiedlerstraße 3

Der neue israelitische Friedhof wurde 1867 angelegt. Nach 1945 wurden die Bombenschäden beseitigt und die Trauerhalle zur Synagoge umgebaut.

 

3 Gedenktafel am Bahnhof Neustadt Schlesischer Platz 1

Am Bahnhof Neustadt erinnert eine Gedenktafel an die Deportationen aus Dresden. Sie begannen mit der Abschiebung von 724 Juden polnischer Herkunft am 28.10.1938 und endeten erst mit dem 13. 2.1945. Manche Transporte gingen vom Güterbahnhof Leipziger Straße ab.

 

4 Gedenktafel an der Kreuzkirche

Die Gedenktafel an der Kreuzkirche erinnert an die verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger und die Gleichgültigkeit ihnen gegenüber.

5 Gedenktafel am heutigen Güntzpalast Güntzstraße 28

Das Henriettenstift wurde1852 zunächst als Asylheim für Bedürftige erbaut, dann als jüdisches Altersheim eingerichtet. Die Bewohner wurden 1942 deportiert.

 

6 Gedenktafel am Georg-Arnhold Bad Helmut-Schön-Allee 2

Georg Arnhold stiftete 1926 der Stadt Dresden das Freibad. 1934 wurde es umbenannt, Juden der Zutritt verboten.

 

7 Rosenstraße/ Florastraße 62/80

Rüstungsbetrieb, Außenlager des KZ Flossenbürg. Etwa 700 Frauen und Mädchen leisteten hier Zwangsarbeit.

 

8 Gedenkstein Fritz-Schreiter-Straße 40

Im Zweigwerk des MIAG-Konzerns wurden seit Mitte 1944 KZ-Häftlinge, darunter viele jüdische, zur Arbeit beim Panzerbau gezwungen, zeitweise bis zu 1000 Menschen. Einige Stockwerke dienten ihnen auch als Unterkunft. Ende April 1945 wurde das Lager aufgelöst. Viele der Häftlinge wurden auf einen Todesmarsch geschickt, die anderen mit der Bahn nach Böhmen transportiert.

 

9 Gedenktafel Schandauer Straße 68

In der ehemaligen Tabakfabrik wurde 1944 mit dem „Metallwerk Striesen“ Rüstungsproduktion eingerichtet, bei der etwa 500 Juden aus dem KZ Stutthof Zwangsarbeit leisten mussten. Unter diesen Häftlingen befanden sich ganze Familien im Alter zwischen 4 und 68 Jahren. Mehr als 80 Personen kamen nachweislich ums Leben.

 

10 Gedenkstein Ecke Pillnitzer Straße/Rietschelstraße

Die Untersuchungshaftanstalt Dresden II, auch „Mathilde“ genannt, wurde 1933 wiedereröffnet, um politische Gegner der Nationalsozialisten einzusperren. Seit 1938 wurden hier auch viele Juden inhaftiert. Bei der Zerstörung des Gebäudes am 13./14. Februar 1945 starben auch viele Häftlinge.

 

11 Gedenkstein Wehlener Straße

Im Urnenhain Tolkewitz ist eine Gedenkstätte für 213 Opfer der Konzentrationslager Schwarzheide und Flossenbürg gestaltet, die als Zwangsarbeiter in Dresden starben, ermordet wurden oder durch Luftangriffe umkamen

 

12 Gedenktafel Max-Sachs-Straße 2

Dr. Max Sachs, an dessen Wohnhaus sich die Gedenktafel befindet, war Politikwissenschaftler und Redakteur der Sächsischen Volkszeitung und von 1920 bis 1933 Landtagsabgeordneter der SPD sowie in den 1920er Jahren Dresdner Stadtverordneter. 1935 wurde er verhaftet und im KZ Sachsenburg zu Tode gefoltert.

 

13 Liebigstraße 30

Gedenktafel für die Familie Liffmann, die 1934 das Haus verlassen musste.

14 Gedenkstein Barbarossaplatz

Der Gedenkstein erinnert an Rosa Menzer, die aus einer orthodoxen jüdischen Familie stammte und seit 1908 in Dresden lebte. Sie engagierte sich in der kommunistischen Bewegung. Sie wurde 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet.

 

15 Gedenkstätte Münchner Platz

 

Die Gedenkstätte im Richthof am Münchner Platz ist den durch Sondergerichte, Wehrmachtsjustiz und Oberlandesgerichte zum Tode verurteilten und hier hingerichteten Menschen gewidmet.

16 Gedenkstele Tiergartenstraße 28

Das Denkmal erinnert an die 1945 zerstörte Villa von Lisa und Heinrich Arnhold. Heinrich Arnhold war Mitbegründer der Gesellschaft der Förderer und Freunde der Technischen Hochschule Dresden. Das Haus der Familie war ein gesellschaftlicher Treffpunkt.