Stellungnahme zum Angriff auf die Synagoge in Halle

Wir schließen uns der Stellungnahme des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an:

Wir verurteilen den feigen und niederträchtigen Angriff auf die jüdische Gemeinde in Halle

Mit Entsetzen und Bestürzung müssen wir die Nachrichten von dem feigen und niederträchtigen Angriff auf die jüdische Gemeinde in Halle zur Kenntnis nehmen. Während die Mitglieder der Gemeinde zum Gebet am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versammelt waren, versuchte der Angreifer sich mit Schüssen und Molotowcocktails gewaltsam Zugang zu der betenden Versammlung zu verschaffen. Es ist unvorstellbar, was geschehen wäre, hätten die Sicherheitsvorkehrungen der Synagoge dem Angriff nicht standgehalten.

Es ist skandalös, dass an einem Feiertag wie Jom Kippur die Synagoge nicht durch die Polizei geschützt war.

Dieser hinterhältige Angriff muss uns alle in unserem Land wachrütteln. Wir tragen alle Verantwortung dafür, dass in den Stadtteilen unserer Städte und in allen Landkreisen entschlossen jeder Judenfeindschaft entgegengetreten wird! Wir dürfen nicht zulassen, dass erneut ein aggressiver Antisemitismus sich in unserem Land breitmacht. Wir fordern von den politisch Verantwortlichen, den Schutz der jüdischen Gemeinden deutlich zu verstärken.

Unser Mitgefühl gilt den Todesopfern, ihren Angehörigen und den Verletzten.

Bad Nauheim, den 9. Oktober 2019

Präsidium des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit