Das Kaffeehaus und die Juden

Datum/Zeit
Sonntag, 15. Mai 2022
17:00 - 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Jüdisches Gemeindehaus, Hasenberg 1, Dresden


Esther Ellrodt-Freiman

Vortrag von Esther Ellrodt-Freiman (Frankfurt/Main), dazu Kaffeehausmusik mit der Dresdner Pianistin Elena Rubinova.

Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen.

Jüdisches Leben zurückliegender Jahre in Deutschland und weltweit umfasst auch die alte, leider vergangene Caféhaustradition.  Dichter und Denker, oftmals Juden, verbrachten ihre Tage im Caféhaus. Dort wurde geschrieben, gedacht, gelacht, gelebt. Dorthin ließ man sich die Post schicken, konnte telefonieren, und Zeitung lesen. Und das oft über Stunden bei einem Kaffee und einem Glas Wasser. Viele bekannte Dichter und Denker jener Zeit vor dem Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg kommen in diesem Vortrag zu Wort, Joseph Roth, Peter Altenberg, Karl Kraus, Geza von Cziffra und viele andere.  Wir lernen viele Caféhäuser kennen, beispielsweise in Wien. Wir begegnen in Budapest im Café New York prominenten internationalen Persönlichkeiten, um dann in Berlin im Romanischen Café Else-Lasker Schüler zu treffen, oder Max Reinhardt und Erwin Piscator am Theaterdirektorentisch; oder im Café des Westens Max Liebermann, Käthe Kollwitz, Ernst Ludwig Kirchner oder Oskar Kokoschka, die beide längere Zeit in Dresden lebten. Auch auf die Kaffeehaustradition im alten Palästina und neuen Israel wird eingegangen.

Begleitet wird die vergnüglich-nachdenkliche Lesung am Sonntagnachmittag von der Dresdner Pianistin Elena Rubinova mit bekannten Melodien von Komponisten aus der Zeit.

Bis zu ihrer Pensionierung leitete die diplomierte Montessori-Lehrerin Esther Ellrodt-Freiman die Kindergärten der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Seit vielen Jahren ist sie Dozentin an der Jüdischen Volkshochschule in Frankfurt. Bekannt ist sie durch ihre Vorträge über jüdische Geschichte und Kultur in Kirchengemeinden, in Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sowie in jüdischen Institutionen. Sie unterstützt damit den Dialog zwischen den Religionen. Viele Jahre vertrat sie die Jüdische Gemeinde Frankfurt im „Rat der Religionen“. Mit Lesungen und Vorträgen gewährt sie Einblick in die faszinierende Welt des Judentums.

 

Eine Veranstaltung der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Dresden e.V. in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Dresden. Sie wird im Rahmen des Landesprogrammes „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ gefördert: